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Freitag, 30. November 2012

Schafbergwand - Piccolo + Bridge of Light (6c)

Tour Datum: 16.11.2012 

Das schöne Herbstwetter haben Ruedi H. und ich nochmals genutzt für eine MSL-Tour im Alpstein an der Schafbergwand. Um diese Jahreszeit hat es meist keine anderen Kletterer unterwegs, was bei diesen Routen sicher ein Vorteil ist.

Eine sehr gute und detaillierte Beschreibung dieser MSL-Touren von Marcel, welcher die Tour in diesem Frühjahr gemacht hat, findet man hier Schafbergwand-piccolo-bridge-of-light 
Bezüglich der Beurteilung der Schönheit, Absicherung und Schwierigkeit stimme ich mit Marcel's Beurteilung weitgehend überein.
An dieser Stelle poste ich ein paar ergänzende Fotos und einige persönliche Bemerkungen.

Piccolo (6a+, 6a obl.), 4 SL
Eine ideale Aufwärmroute und sicher angenehmer als die Schlucht direkt hoch zur Route "Bridge of Light".
Piccolo, SL 3, 6a+, Ruedi in der Platten-Crux-Querung
Abseilen am Ende von Piccolo (etwas rechts unterhalb des Südturms)  in die Schlucht
Am Ende der Route Piccolo hat es eine gute Abseilstelle von der man mit ein mal Abseilen (2 x 50 m Seil) in die Schlucht gelangt. Unten nehmen wir das Seil auf und steigen problemlos hoch zum Einstieg von Bridge of Light. Sichern bringt hier nichts; so ist man auch einiges schneller.

Bridge of Light (6c, 6b obl.), 5 SL
Von der 1.SL/6c haben wir leider keine Bilder. Sie ist ziemlich pumpig und auch etwas technisch über eine Länge von ca. 15 m aber ich kann sie im Vorstieg punkten. Nachher im oberen Teil wirds einfacher.

Die Seillängen 2-4 folgen dann der Verschneidung entlang, wobei wir meist piazen. Hier kann man die grossen Friends gut brauchen. Man könnte wohl auch 2 Seillängen zusammen hängen (da kurze Seillängen). Teilweise hats eine etwas unangenehme Krümmelschicht auf dem Fels. 
Bridge of light, SL 2 6b, Ruedi nach dem 1.Piaz
Bridge of Light, SL 3, 5c+, Hans für einmal nicht am Piazen

Bridge of Light, SL 4, 6a, weiter gehts mit piazen 
SL 5, 40m, 6c: Das lief ja bisher gut und der Anfang der letzten Seillänge scheint nur ein kurzes Stück wirklich schwierig zu sein. Dem ist auch so, aber hier schätze ich am Ende der Querung einen Griff als gut ein, was aber leider nicht der Fall ist und schwups bin ich weg und habe mein Routen-OnSight vergeben. Anschliessend kann ich die Stelle zwar problemlos klettern, ich ärgere mich aber doch über diesen Patzer; obwohl Plattenkletterei im 6b/6c-Bereich immer ein Restrisiko beinhaltet, war die Stelle jetzt nicht wirklich so schwer. Oben dann bei der 2.Crux beim Überhang nach dem 3.BH (nach dem guten Griff) rutsche ich bei der Querung am Ende einer difficilen Körperverschiebung nach rechts mit dem Fuss ab und hänge schon wieder ein paar Meter tiefer im Seil. Auch dies schien mir wiederum ein unnötiger Abgang zu sein; so kann man natürlich nicht punkten. Insgesamt fand ich diese SL eigentlich einfacher als die SL1 (auch 6c). Vielleicht war ich hier ja schon etwas müde und die Konzentration liess nach...
Bridge of Light, Anfangs SL5, 6c, bei der Plattencrux. anschliessend kommt oben ein längeres grasiges Stück.

Bridge of Light, SL5 6c, kurz vor der 2.Crux; der kleine Überhang ist nicht das Problem sondern nachher
Oben angekommen machen wir uns ans Abseilen über die benachbarte Route "Tanz auf dem Regenbogen".Beim ersten Abseilen klemmt jedoch das Seil beim Abziehen nachdem wir schon ziemlich weit abgezogen haben, aber das andere Seilende ist zum Glück noch nicht durch. Alle Tricks helfen aber nichts; ich muss ca. 15 m hochprusiken und hier sehe ich: ziemlich Pech gehabt; ein Seil hat sich links in einem Ast verhängt, das andere wurde durch einen Grasbüschel rechts aussen gehalten und nach dem Knoten im oberen Teil sind die Seile ineinander verdreht. Nach lösen des Ast- und Grasbüschel-Verhänger und entdrehen des Seils konnten wir das Seil dann gut abziehen. Dies hat uns beinahe 1/2 Stunde gekostet.
Das Abseilen durch die Schlucht gestaltete sich als ziemlich heikel, da Steinschlag kaum zu vermeiden ist; gut ist keine andere Seilschaft unterwegs.
Der letzte Abseilstand in der Wand (2 Haken mit Rapid Mailons drin) kann man von der Farbe her leicht übersehen; am Baum links unten kann man aber auch noch abseilen.

Abseilen; Ruedi im unteren Teil der Schlucht
Achtung: Die Schlucht ist Steinschlag-gefährdet; vor allem wenn mehrere Seilschaften unterwegs sind, sollte man sehr vorsichtig sein oder besser dann nicht einsteigen.

Fazit: Es war interessant mal wieder in diesem Sektor der Schafbergwand zu klettern. Insgesamt sind die Routen aber schon etwas grasig; die klassischen bekannteren Routen Sandührliweg, "Sandi in the moon" oder Frospfeiler an der Schafbergwand scheinen mir doch noch schöner zu sein.
Trotzdem war es ein sehr schöner Tag mit einem gewissen alpinen Erlebniswert. 

Facts: siehe Facts von Schafbergwand-piccolo-bridge-of-light 

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